Eine statusübergreifende kollaborative Publikation. Menschen und Tiere infizieren sich, Keulungen scheinen alternativlos und industrielle Routinen brechen zusammen.

Die Corona-Pandemie hat die skandalösen Arbeitsstrukturen und globalen Verzahnungen im Kontext von Tierhaltung und Lebensmittelindustrie sichtbar gemacht, und dazu haben wir ein Forschungskollektiv gebildet.

Grundlage des Buchs ist eine Kooperation mit Student_innen. Auf einen exzellenten Seminar-Forschungsbericht aufbauend haben wir zusammen ein Buch gestrickt; damit steht das Projekt auch für eine statusübergreifend denkende, egalitäre Wissenschaft. Wir untersuchen ausgewählte journalistische sowie soziale Medien und zeigen anhand der Kontroversen um Schwein und Nerz die Verwobenheit menschlicher und nichtmenschlicher Spezies auf. Dabei wird klar, dass die Zukunft des Planeten davon abhängt, dass eine artenübergreifende Fürsorge gepflegt werden muss.

Das Buch gibt es bei transcript (und über die Bib-Server mit kostenlosem Zugang via DeGruyter).

Der Zugang

Wir schauen auf 5 Zeitungsmedien und Twitterdaten zu #Tönnies und #Nerz, um artenübergreifende Fürsorge aus dem Material herzulleiten, als öffentlichen Belang. So sieht man etwa auf Twitter: die Fälle versammeln heterogene Themen und Akteure, siehe das Bsp. von Tönnies.

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Care

Die Zeitungsmedien zeigen auch klare Unterschiede zwischen den Fällen, etwa wie stark industrielle Akteure und die Verantwortung ‘des Menschen’ angesprochen werden. Bei Tönnies geht es selten um Schweine, bei Nerzen wenig um die Arbeitskräfte vor Ort. Das verbinden wir.

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Klimawandel

Immer wieder besprochen: der Klimawandel. Das wird die Zukunft prägen. Pandemien sind Mensch-Tier-Ereignisse, sie werden häufiger, und sie lassen sich auf industrielle Land- und Tiernutzun zurückführen. Hier entwickelt das Buch eine mehr-als-wissenschaftliche gemeinsame Sprache.

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Mehr zum Tier-Mensch-Verhältnis

Jenseits des Buchprojekts habe ich auch zu Laborfleisch geforscht: See: Gertenbach, Lars, Jörn Lamla, und Stefan Laser. 2021. „Eating Ourselves out of Industrial Excess? Degrowth, Multi-Species Conviviality and the Micro-Politics of Cultured Meat“. Anthropological Theory 21 (3): 386–408. https://doi.org/10.1177/1463499620981544.