Mein derzeitiges Hauptforschungsthema sind Datenzentren: ihre lokale Ausrichtung, materielle Hinterlassenschaften, Bauverfahren und globale Produktionsnetzwerke, die ihren Betrieb ermöglichen. Die Forschung wird im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 1567 Virtuelle Lebenswelten im Teilprojekt A02 unter der Leitung von Estrid Sørensen durchgeführt.
Als Informationsinfrastrukturen tragen Datenzentren zur Gestaltung wissenschaftlicher Wissensproduktion bei. Als Verbraucher von Rohstoffen und Energie tragen sie zur Gestaltung von natürlichen Prozessen bei. Die ethnografische Studie verbindet die Erforschung der Interdependenz von soziotechnischen Praktiken in einem universitären Datenzentrum und wissenschaftlichen Datenpraktiken mit einer Ethnografie der Wertschöpfungskette von Gewinnung von Rohstoffen und Energieerzeugung bis zum Betrieb und Nutzung des Datenzentrums. Sie beantwortet damit die so- wohl theoretische wie auch empirische Frage nach der Kontinuität von Natur und Wissen.
Mehr Informationen gibt es hier. Siehe auch die online lecture series die wir gemacht haben: Across the Layers: Scientific Knowledge Production, Planetary Resources, and Data Centres.
Im Rahmen des Forschungszentrums entstehen individuelle und kollektive Publikationen, und darüber hinaus bin ich an Kooperationen interessiert, die die Forschung konzeptionell oder empirisch voranbringen. Derzeit befinde ich mich in Vietnam und untersuche die Frage, welche materiellen Investitionen für das Design und den Bau von (teilweise extrem effizienten) Chips, die Rechenzentren benötigen, notwendig sind. Südostasien ist ein guter Ausgangspunkt für diese Arbeit, weil hier zentrale Knotenpunkte von Wertschöpfungsketten zu finden sind und weil aktuelle, auch politische Entwicklungen die Struktur von Wertschöpfungsketten verändern und Abhängigkeiten, aber auch neue Möglichkeiten aufzeigen.